Digitalisierung als zentrale Aufgabe

14.11.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BuB - Forum Bibliothek und Information.

Die Bayerische Staatsbibliothek hat ihr 2,5-millionstes Digitalisat online gestellt. Damit sind rund 70 Prozent ihres urheberrechtefreien Bestandes frei im Internet zugänglich. Für die Bayerische Staatsbibliothek bedeutet die Digitalisierung nicht nur das Scannen ihrer Bestände. Im Mittelpunkt steht inzwischen die Entwicklung, Erprobung und Bereitstellung digitaler Services und Produkte.

Die Zahl von 2,5 Millionen digitalisierten Handschriften, Büchern, Zeitungsausgaben und Sondermaterialien – das entspricht rund 960 Millionen Bilddateien oder einem Peta-Byte Speicherplatz – belegt die Dimension des Themas Digitalisierung. Neben der fachgerechten Digitalisierung der Werke entwickelt das hauseigene Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) Software und Recherchetools wie die »Bildähnlichkeitssuche« oder das Zeitungsportal »digiPress«, mit deren Hilfe Nutzer aus der ganzen Welt in den digitalen Sammlungen recherchieren können. Zudem sichert das MDZ die Inhalte für künftige Generationen durch Langzeitarchivierung.

Klaus Ceynowa, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek, sagt: »Es spielt für uns keine Rolle, wie das Wissen gespeichert wird, ob auf Pergament, Papier oder in Peta-Byte. Wir sehen uns als ‚content library‘. Die Digitalisierung unserer Bestände, daraus entwickelte digitale Dienstleistungen und die Bereitstellung und Gewährleistung eines freien Zugangs zu digitalen Inhalten sind eine zentrale Aufgabe unseres Hauses und neben den klassischen bibliothekarischen Services gelebter Alltag.«

Das eben veröffentlichte 2,5-millionste Digitalisat ist ein wahres Schmuckstück: »Kolorierte Darstellungen von 193 Männern des bayrischen Fürstenhauses von Bavarus bis Albrecht 1546, mit historischen Reimsprüchen« (Papierhandschrift Cgm 2799). Der wohl kurz nach 1554 entstandene Codex gehört zu einer Reihe herausragender Bavarica zur Genealogie des Hauses Bayern. Der Codex besticht insbesondere durch seine Bilderfülle: Auf insgesamt 71 Blättern finden sich 193 kolorierte Federzeichnungen von männlichen Personen, darunter zumeist Fürsten, Könige, Bischöfe, Äbte und Kleriker.

Dazu Klaus Ceynowa: »Der freie Zugang zu hochauflösend digitalisierten Kunstwerken dieser Art ist für Forschung, Studium und Öffentlichkeit von unschätzbarem Wert – vom Kunstgeschichtler bis zum Germanisten, von der Bibliothekarin bis zum Historiker, oder einfach der interessierte Laie, der zuhause vom Schreibtisch aus direkt auf die digitalen Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek zugreift.«



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