Beruflicher Wiedereinstieg von Frauen: Potenziale erschließen

13.07.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: none.

Bundesfamilienministerium und Bundesagentur für Arbeit starten neues ESF-Modellprogramm.

Die Geburt eines Kindes oder ein Pflegefall in der Familie - das sind die häufigsten Gründe dafür, dass Frauen ihre Berufstätigkeit für eine Zeit lang aufgeben. Die Rückkehr in den Job fällt oft schwer. Deshalb begleitet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit weiterhin Frauen beim beruflichen Wiedereinstieg: Ab Mittwoch, den 01.07.2015, werden Frauen an bundesweit 23 Modellstandorten dabei unterstützt, nach einer längeren familienbedingten Auszeit wieder ins Berufsleben einzusteigen. Das BMFSFJ stellt in der Förderperiode 2014-2020 des Europäischen Sozialfonds (ESF) für das Modellprogramm "Perspektive Wiedereinstieg - Potenziale erschließen" bis Ende 2021 rund 28 Millionen Euro an ESF-Mitteln zur Verfügung.

Zum Start des Programms betont der Staatssekretär im BMFSFJ, Dr. Ralf Kleindiek: "Nach zwei äußerst erfolgreichen Förderphasen freue ich mich sehr, dass wir die Chance haben, uns an über 20 Standorten in Deutschland auch in einer dritten Phase für einen perspektivreichen Wiedereinstieg von Frauen einsetzen zu können. Wir werden dabei einen Schwerpunkt auf die verbesserte Vereinbarkeit von Wiedereinstieg und Verantwortung für zu pflegende Angehörige oder Freunde legen, denn immer mehr Frauen steigen deshalb aus dem Erwerbsleben aus. Ziel ist es, Frauen eine ausbildungsadäquate und vollzeitnahe Rückkehr in das Berufsleben zu ermöglichen."

Nach wie vor nehmen berufliche Wiedereinsteigerinnen statt einer qualifizierten, vollzeitnahen Tätigkeit oft eine geringfügige Teilzeitbeschäftigung auf, die für eine eigenständige Existenzsicherung und die Absicherung im Alter problematisch sein kann. Zudem ist es auch mit Blick auf den aktuellen Fachkräftebedarf wichtig, bestehende Potenziale nicht zu verschenken und qualifizierten Wiedereinsteigerinnen die bestmögliche Unterstützung zu gewähren.

Im Mittelpunkt des Modellprogramms stehen Aktivierungs-, Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Wiedereinsteigerinnen und die Ansprache von Arbeitgebern. Dabei werden neue Themenschwerpunkte gesetzt:

  • Wiedereinstieg und Pflegeverantwortung:
    Fachleute beraten zu Lösungen für eine gute Vereinbarkeit von Pflegeaufgaben und Beruf bzw. Wiedereinstieg.
  • Minijobs:
    Die Expertinnen und Experten an den Modellstandorten unterstützen geringfügig Beschäftigte dabei, ihr berufliches Engagement auszuweiten und eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit aufzunehmen.
  • "Perspektive Wiedereinstieg Online":
    Das sehr erfolgreiche und bereits mehrfach ausgezeichnete E-Learning-Programm für Teilnehmerinnen und Teilnehmer am ESF-Modellprogramm wird in der neuen Förderphase thematisch ausgebaut und fortgeführt.
  • Haushaltsnahe Dienstleistungen:
    Die Inanspruchnahme Haushaltsnaher Dienstleistungen kann Freiräume für den beruflichen Wiedereinstieg eröffnen oder dazu beitragen, einen Ausstieg aufgrund von Pflegeaufgaben zu vermeiden. Informationsangebote sollen die Akzeptanz für die Haushaltsnaher Dienstleistungen erhöhen.

Eine Liste mit den 23 Standorten des ESF-Modellprogramms "Perspektive Wiedereinstieg - Potenziale erschließen" finden Sie hier.

Bereits in der vergangenen ESF-Förderperiode 2007-2013 konnten mit dem gleichnamigen ESF-Programm "Perspektive Wiedereinstieg - Bereit für neue Wege" über 25.000 Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger erreicht werden. Knapp 7.000 wurden bei der Rückkehr in den Beruf eng begleitet - das Ergebnis: Mehr als 65 Prozent konnten in Beschäftigung oder Qualifizierung integriert werden.

Ein weiterer Baustein von "Perspektive Wiedereinstieg" ist das Lotsenportal www.perspektive-wiedereinstieg.de, das umfangreiche Informationen rund um das Thema bereithält, u.a. einen Wiedereinstiegsrechner www.wiedereinstiegsrechner.de sowie best-practice-Beispiele von Unternehmen.




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