Rund ein Drittel mehr Pflegebedürftige bis 2030

01.07.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung.

Innerhalb der nächsten 15 Jahre könnte die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland um etwa 35% steigen. Galten im Jahr 2013 noch rund 2,6 Mio. Personen als pflegebedürftig, so werden es im Jahr 2030 voraussichtlich 3,5 Mio. sein.

Diese Zahlen hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden unter der Annahme konstanter alters- und geschlechtsspezifischer Pflegequoten errechnet.

Die starke Zunahme der Pflegebedürftigen betrifft vor allem betagte Menschen: So wird die Zahl der Pflegefälle in der Altersklasse der 80- bis 89-Jährigen um mehr als ein Viertel auf 1,3 Mio. Menschen steigen, bei den 90-Jährigen und Älteren ist sogar von einer Verdopplung auf ca. 900.000 auszugehen. Im Gegensatz dazu wird sich die Zahl pflegebedürftiger Menschen unter 65 Jahren reduzieren. "Wesentliche Triebfeder dieser Entwicklung ist die Alterung der starken Babyboomer-Jahrgänge der in den 1950er und 1960er Jahren Geborenen", erklärt Dr. Stephan Kühntopf vom BiB. Obwohl die Menschen im Alter immer länger gesund sind, steigt die Zahl Pflegebedürftiger aufgrund der wachsenden Zahl älterer Personen zukünftig an.

Bei Hochbetagten ist Pflegebedürftigkeit vor allem ein weibliches Phänomen. Während bis zum 80. Lebensjahr die Pflegequoten beider Geschlechter noch gleich hoch sind, steigen sie im weiteren Verlauf bei Frauen stärker an als bei Männern. So sind ab einem Alter von 90 Jahren etwa zwei Drittel aller Frauen auf Pflege angewiesen, bei Männern ist es nur jeder Zweite.

Die Grafik zeigt in einem Säulendiagramm die Entwicklung der Zahlen Pflegebedürftiger in Deutschland für die Jahre 1999, 2013 und 2030:





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