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Wir können es uns nicht leisten, weibliche Fachkräfte „links liegen zu lassen“

07.03.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie.

Zahlen zum Internationalen Frauentag zeigen: Es geht bisher nur in kleinen Schritten voran. Einer der Gründe sind Klischees. Genau deshalb engagiert sich die BAUINDUSTRIE in der „Initiative Klischeefrei“, mit Hilfe derer überkommene Vorstellungen von Berufen und Geschlechterrollen aufgelöst werden sollen.

Schiene, Straße, Brücken, Wohnhäuser – der Bau wird gebraucht wie nie. Er baut unsere Lebensräume und schafft, was bleibt. Für diese Zukunftsaufgaben hat die Branche ihren Transformationsprozess längst begonnen: Schnellere Prozesse durch Digitalisierung, Einsatz von KI und mehr Technik schafft Produktivität und erhöht die Effizienz. Das wiederum erhöht die Attraktivität für Fachkräfte – Fachkräfte, die die Baubranche dringend benötigt: männliche, weibliche, diverse.

Die Branche ist nicht unattraktiv, sondern vor allem bei der Integration weiblicher Fachkräfte mit Klischees ausgestattet. Etwa, dass körperliche Arbeit an der Rüttelplatte nur von Männern verrichtet werden könne. Ausgelassen wird in dieser veralteten Vorstellung, dass Planung einen großen Teil der Arbeit ausmacht und dass Automatisierung sowie Technisierung in der Bauindustrie schon gang und gäbe sind.
BAUINDUSTRIE-Vize-Präsidentin Sozialpolitik Jutta Beeke

Allein bis 2030 fehlen der Branche bis zu 100.000 Fachkräfte. „Allein aus diesem Grund wäre es ein Fehler, einen Großteil des gut ausgebildeten weiblichen Personals links liegen zu lassen. Das können wir uns nicht leisten. Denn der Bau partizipiert von verschiedenen Blickwinkeln, von verschiedenen Arbeits- und Herangehensweisen, von Diversität auf der Baustelle. Ich bin ehrlich: Wir könnten weiter sein, als es die Zahlen heute verdeutlichen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen, besser zu werden.“

Genau deshalb engagiert sich die BAUINDUSTRIE in der „Initiative Klischeefrei“, mit Hilfe derer überkommene Vorstellungen von Berufen und Geschlechterrollen aufgelöst werden sollen. Darüber hinaus ist die Gründung des FrauenNetzwerk-Bau unter der Schirmherrschaft von Bundesbauministerin Klara Geywitz enorm wichtig, denn es bietet weiblichen Fachkräften eine Plattform für den Austausch, Wissensvermittlung und Mentoring.

Zum Internationalen Frauentag am 8. März macht Beeke deutlich, was die Branche als Arbeitgeber leisten kann: „Wir bieten abwechslungsreiche Jobs für offene, innovationsfreudige und klimaaffine, junge Leute. Mit einem enormen Potenzial für die Zukunft, insbesondere hinsichtlich der Herausforderungen in Bezug auf den zusätzlichen Bedarf an Wohnraum, der Einhaltung der Klimaziele sowie der dringend notwendigen Sanierung der teilweise maroden Infrastruktur.“

Zahlen und Fakten zu Frauen in der Baubranche

  • 14 Prozent der Beschäftigten im Baugewerbe sind weiblich.
  • Im Bauhauptgewerbe liegt der Anteil mit 11 Prozent darunter.
  • In bauhauptgewerblichen Berufen liegt der Frauenanteil bei 1,9 Prozent, innerhalb von 10 Jahren hat sich der Anteil um 0,6 Prozentpunkte erhöht.
  • Bei den gewerblichen Auszubildenden in bauhauptgewerblichen Berufen liegt der Anteil bei 3,5 Prozent.
  • Frauen arbeiten lieber in der Planung: 27 Prozent der Beschäftigten in der Bauplanung und -überwachung sind Frauen, vor 10 Jahren lag der Anteil noch bei 21 Prozent.
  • 30 Prozent der Studierenden des Fachs Bauingenieurwesen sind weiblich. Vor 20 Jahren lag er bei 22 Prozent.
  • 28 Prozent der Bauingenieure, die überwiegend in Bauunternehmen tätig sind, sind weiblich, in der öffentlichen Verwaltung liegt der Anteil bei 46 Prozent. Innerhalb von 10 Jahren hat sich der Anteil um 4 bzw. 6 Prozentpunkte erhöht.

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes, der Bundesagentur für Arbeit und der SOKA-BAU. Alle Infos zu Frauen am Bau auch unter https://www.bauindustrie.de/frauen_am_bau.

Bild: Kindel Media (Pexels, Pexels Lizenz)

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